Lael Wilcox hat auf ihrem Fahrrad hunderttausende Kilometer zurückgelegt, manchmal als Teil von Ultra-Langstreckenrennen, wie dem Hope 1000 vor kurzem in der Schweiz. Mal möchte sie die schnellste je gefahrene Zeit einer Route knacken (auch FKT – “fastest known time”), andere Male geht es ihr einfach darum, auf Entdeckung zu gehen oder mit den Mädels der GRIT-Initiative (“Girls Riding Into Tomorrow”) Zeit zu verbringen. Sie liebt es, mit ihrem Rad unterwegs zu sein, egal wie die Umstände auch sein mögen, und hat über die Jahre einige Erfahrungen und Weisheiten gesammelt. Aber wie immer, wenn es darum geht, etwas zum ersten Mal zu machen, ist auch Laels Devise bei Abenteuern simpel: Nimm es dir vor und dann fahr einfach los.
Zum Launch unserer neuen Bikepacking-Inhalte und verbesserten Suche im “Entdecken”-Tab haben wir Lael gebeten, ein wenig ihres endlosen Bikepacking-Wissens mit uns zu Teilen. Eine Sache, die dir sofort auffallen wird ist: Obwohl Lael unzählige Abenteuer hinter sich hat, sind die Fragen, über die sie sich Gedanken macht, bevor sie losfährt, genau die gleichen, die blutige Anfänger sich stellen. Und damit übergeben wir das Wort auch schon der Profi-Bikepackerin persönlich…
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Bikepacking muss nicht kompliziert sein. Befestige einen Schlafsack an deinem Rad – vielleicht noch eine Isomatte und ein Zelt. Fahr ein paar Stunden in eine Richtung. Baue dein Lager auf. Iss etwas. Geh ins Bett. Wach auf und fahr nach Hause.
Aus zweierlei Gründen ist Bikepacking besonders spannend. Einerseits aufgrund der Entscheidungen, die du ständig treffen musst und die dein Abenteuer maßgeblich prägen, andererseits durch die unvorhersehbaren Dinge, die auch immer passieren. Wo willst du hin? Wie möchtest du dorthin gelangen? Wo wirst du schlafen? Was wirst du essen? Wer kommt mit? Wie wird das Wetter?
Mein wichtigster Tipp für Anfänger ist, sich nicht von all den Möglichkeiten überwältigen zu lassen. Fahr einfach los, sobald es geht. Es muss nicht perfekt sein. Du musst nicht die beste Ausrüstung haben. Mach es einfach, und dann mach es nochmal, vielleicht wird es das zweite Mal noch besser. Was aber auf jeden Fall passieren wird, ist dass du viel über dich und deine Vorlieben lernst.
Das Wichtigste ist, aus dem Haus zu gehen. Und dann gibt es drei wichtige Elemente, über die du dir Gedanken machen solltest: Die Route, was du mitnimmst, und ob du allein oder in Begleitung fährst.
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Für eine Route entscheiden
Radfahrer auf der ganzen Welt erstellen Routen. Auf komoot findest du großartige Collections und Touren. Oder du planst einfach deine eigene. Gib Start- und Zielpunkt ein, wähl deinen Fahrstil. Und dann schau was passiert. Ich mache das sogar zuhause in meiner Heimatstadt Anchorage, Alaska und bin oft überrascht, was ich so finde – kleine Verbindungswege durch die Nachbarschaft, neue Wege zu bekannten Orten. Es macht richtig Spaß, da Abwechslung reinzubringen. So kommst du physisch und mental an neue Orte – und genau das macht es so spannend.
Packe Übernachtungs-Ausrüstung auf dein Rad
Was brauchst du wirklich? Definitiv einen Schlafsack! Was sonst? Essen! Was möchtest du essen? Möchtest du kochen? Brauchst du eine Stirnlampe, um nachts etwas zu sehen? Falls du etwas vergisst, ist das nicht das Ende der Welt. Du kannst es einfach nächstes Mal einpacken. Je leichter dein Rad ist, desto mehr Spaß macht es, damit zu fahren, also vermeide, zu viel mitzunehmen. Ich empfehle eine warme Jacke mit kleinem Packmaß und vielleicht ein extra Paar Socken, falls du in nassen Bedingungen fährst. Achte darauf, dass du deine Kleidung in Schichten übereinander tragen kannst, so kannst du einfach alles anziehen, wenn es kühler wird.
Wer kommt mit?
Möchtest du mit Freunden, Familie oder allein fahren? Alle Versionen machen Spaß und sorgen für sehr unterschiedliche Erfahrungen.
Mach einen Plan und dann raus mit dir!
Die einzige Art, es falsch zu machen, ist gar nicht erst loszufahren. Eine tolle Erfahrung wird es in jedem Fall.
Und das waren sie, Laels Gedanken zu deinem ersten Bikepacking-Abenteuer (und vielleicht auch deinem zweiten und dritten).
Folge hier Laels Abenteuern auf komoot.
Rugile Kaladyte